13.05.25

Pappe als Unkrautschutz: Ein Trend unter der Lupe


Die Idee klingt verlockend: Alte Versandkartons recyceln, statt sie wegzuwerfen – und damit gleichzeitig Unkraut im Garten bekämpfen. In vielen Blogs und Gartenforen wird Pappe als einfache und umweltfreundliche Alternative zu Unkrautvlies empfohlen. Doch was auf den ersten Blick nachhaltig erscheint, offenbart bei genauerem Hinsehen einige Schwächen.

Ein Blick hinter die Kulissen zeigt: Nicht jede Pappe eignet sich bedenkenlos für den Einsatz im Boden. Und selbst dort, wo sie funktioniert, bringt sie einige Risiken mit sich, die bei der Wahl eines geeigneten Unkrautschutzes berücksichtigt werden sollten.


Umweltfreundlich oder doch problematisch?

Pappe entsteht häufig aus recyceltem Altpapier – ein Pluspunkt für den Umweltschutz, könnte man meinen. Doch Recycling bedeutet nicht automatisch Schadstofffreiheit.

Die Herstellung von Pappe erfordert Stabilisatoren, Bindemittel und Klebstoffe, die in der Regel auf petrochemischer Basis produziert werden. Auch unbedruckte Kartons können Reste von Farb- und Leimstoffen enthalten, die beim Kompostieren oder im Boden freigesetzt werden.


Klebstoffe und Zusatzstoffe

In Pappe können bis zu 10 % an Zusatzstoffe enthalten sein. Zu den Kleb- und Zusatzstoffen gehören:
  • Polyvinylacetat (PVA) – ein Kunststoffleim
  • Stärke- oder Caseinleime mit Konservierungsstoffen
  • Beschichtungen gegen Feuchtigkeit oder Fett
  • Aluminiumrückstände aus Druckfarben oder Etiketten
  • Bleichmittel und optische Aufheller
  • Druckfarben mit Mineralölbestandteilen

Schimmelgefahr und Bodenprobleme durch feuchte Pappe

Wird Pappe über längere Zeit nass, beginnt sie zu zersetzen – jedoch nicht gleichmäßig. Es entstehen:

  • Schimmel- und Pilzherde
  • Schneckenverstecke
  • Geruchsbildung durch anaerobe Verrottungsprozesse


Unkrautschutz im Vergleich: Pappe vs. Gartenvlies


Kriterium Pappe Unkrautvlies
Unkrauthemmung Kurzfristig wirksam Langfristig und flächendeckend
Luft- und Wasserdurchlässigkeit Eingeschränkt Optimal abgestimmt, je nach Materialstärke abnehmend
Haltbarkeit 2–6 Monate 2–25 Jahre, je nach Material und Qualität
Bodenverträglichkeit Unsicher (Schadstoffe möglich) Zertifizierte Materialien
Schimmel-/Schädlingsrisiko Hoch bei Feuchtigkeit Gering bei richtiger Anwendung
Verfügbarkeit Kostenlos oder billig In vielen Qualitäten erhältlich
Umweltfreundlichkeit Begrenzt, abhängig vom Material Hoch bei biologisch abbaubaren Varianten


Nachhaltig, aber nicht zu Ende gedacht

Die Idee, Verpackungspappe im Garten weiterzuverwenden, folgt einem grundsätzlich sinnvollen Ansatz. Doch bei genauerer Betrachtung zeigt sich: Nicht jede Idee ist automatisch ökologisch sinnvoll.


Warum hochwertiges Unkrautvlies die bessere Lösung ist

Unkrautvlies bietet in der Gartenpraxis mehrere entscheidende Vorteile:

  • Langfristige Unkrautunterdrückung
  • UV-Beständigkeit und mechanische Festigkeit
  • Kein Schimmel- oder Schädlingsproblem
  • Gezielte Auswahl: biologisch abbaubar oder extra langlebig
  • Einfache Handhabung im Beet oder Hochbeet

Unkrautvliese aus Polypropylen sind bei einer korrekten Anwendung und Bedeckung mit Rindenmulch, Sand, Kies oder Splitt sehr viele Jahre einsetzbar und können bei Nichtgebrauch als Ganzes wieder entfernt werden.


Fazit: Pappe mit Vorsicht einsetzen – Alternativen bieten mehr Sicherheit

Pappe ist kein Allheilmittel. Wer sie nutzen möchte, sollte sich der Risiken bewusst sein: chemische Rückstände, Schimmelbildung, unkontrollierte Zersetzung.

Die bessere Lösung ist ein geprüftes Unkrautvlies, das sicher, effizient und bodenschonend wirkt – besonders für langfristige Gartenprojekte.


Bei Fragen zum Unkrautvlies, zu den Einsatzbereichen oder der Auswahl der richtigen Materialstärke beraten wir Sie gerne.


Pappe als Unkrautschutz

Transparenzhinweis: Dieser Beitrag enthält Verweise auf eigene Produkte aus unserem Online-Shop. Die geäußerten Einschätzungen basieren auf aktuellen Informationen und sollen der allgemeinen Aufklärung dienen. Die Entscheidung zur Anwendung im Garten liegt beim Nutzer.